Clearing

Clearing – ein Schlüssel zur passenden Hilfe

Wenn Kinder herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, kann ein Ausweg aus der Krise ein frühzeitig eingeleitetes Clearing sein. Ziel ist es dabei, durch kurzfristige intensive Betreuungssettings, z. B. im Rahmen einer 1:1 Betreuung außerhalb des aktuellen Settings, eine Beobachtungssituation zu schaffen und diese mit ressourcenorientiertem Blick auf den jungen Menschen zu dokumentieren. Daraus gilt es dann eine passgenaue Empfehlung für eine Hilfe zur Erziehung zu entwickeln, die wirklich greift und dem individuellen Bedarf entspricht.

Vermeidung von Fehlplatzierungen und „Systemsprüngen“
Ein fundiertes Clearing bannt ggf. die Gefahr, dass junge Menschen in Heime oder Maßnahmen vermittelt werden, die ihren Bedarfen nicht gerecht werden können, was letztendlich zum nächsten Abbruch führen würde.
Eine suboptimale Heimplatzierung kann durchaus dazu führen, dass sich das Verhalten des Kindes weiter verschlechtert und es dann zum sogenannten „Systemsprenger“ wird – ein Kind, das durch alle Hilfesysteme fällt – und Hilfen häufig beendet werden. Die Folgen sind sowohl menschlich dramatisch, als auch finanziell erheblich: Fehlplatzierungen verursachen auf Dauer deutlich höhere Kosten als ein gezieltes Clearing.

Wir, bei den LebensSpuren, setzen unseren Fokus darauf, mit unseren Leistungsträgern Clearing-Wege zu gehen, das Kindeswohl zu fördern und die Kinder rechtzeitig und zielgerichtet, adäquat zu unterstützen.

Kurzfristige Investition, langfristiger Erfolg
Auch wenn Clearing kurzfristig zusätzliche Kosten verursacht, langfristig ist es wirtschaftlicher. Durch die genaue Einschätzung kann eine passgenaue Hilfe zur Erziehung gewählt werden, die die Erfolgschancen deutlich erhöhen sogar Nachreifungsprozesse anstößt und teure Fehlentwicklungen verhindert. Die Erfolgsquote hängt maßgeblich davon ab, wie gut die individuellen Bedarfe erkannt und passende Maßnahmen eingeleitet werden. Clearingverfahren werden bei den LebensSpuren regelmäßig evaluiert, indem die Wirksamkeit und Wirkung im Fachteam sowie im Hilfeplangespräch überprüft werden.

Studien und Praxisberichte zeigen, dass Clearing die Wahrscheinlichkeit erhöht, nachhaltige und wirksame Hilfen zu finden, und so sowohl Kindeswohl als auch Wirtschaftlichkeit fördert. Ein Beispiel für eine Quelle, die zeigt, dass Clearing die Wahrscheinlichkeit erhöht, nachhaltige und wirksame Hilfen zu finden und damit sowohl das Kindeswohl als auch die Wirtschaftlichkeit fördert, ist der Bericht des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS). Dort wird
deutlich beschrieben, dass Clearingverfahren durch systemische Herangehensweise und intensive Diagnostik dazu beitragen, passende Anschlusshilfen zu identifizieren, Fehlplatzierungen zu vermeiden und die Partizipation der Familie zu stärken, was zu nachhaltigen Lösungen und wirtschaftlicheren Prozessen führt.

Fazit: Clearing – ein Schlüssel, wenn Kinder herausforderndes Verhalten zeigen

Ein professionell durchgeführtes Clearing ist der entscheidende Schritt, um Kindern mit
herausforderndem Verhalten die richtige Unterstützung zu bieten, Fehlplatzierungen und
„Systemsprenger“-Karrieren zu verhindern und langfristig Kosten zu sparen. Die Investition in ein Clearing zahlt sich durch höhere Erfolgsquoten und bessere Entwicklungschancen für die betroffenen Kinder aus. Es hilft, die richtige Unterstützung zu finden und Fehlplatzierungen zu vermeiden. Ohne Clearing drohen teure „Drehtüreffekte“ und Systemsprenger-Karrieren. Kurzfristig kostet Clearing – langfristig spart es Geld und gibt Kindern echte Chancen auf echte Hilfen!

Ein synergetisches Qualitätsmerkmal: Die kollegiale Fallberatung der LebensSpuren GmbH

Ein synergetisches Qualitätsmerkmal:
Die kollegiale Fallberatung der LebensSpuren GmbH

Die digitale Auftaktveranstaltung im Januar 2025 war die Antwort auf den geäußerten Wunsch unserer professionellen Fachpflegestellen beim KOP-Treffen im Dezember 2024. Zukünftig ist die kollegiale Fallberatung ein fest implementiertes monatliches Angebot für unsere Fachkräfte in den stationären Hilfen zur Erziehung.

Das Fachteam flankiert dabei sowohl die ortsunabhängigen, angebotsüber-greifenden Beratungsprozesse mit fachlicher Expertise und behält außerdem den Datenschutz im Blick. Eine Verantwortung, der wir als Jugendhilfeträger – in Kooperation mit der IJOS GmbH, die u.a. unseren Datenschutzbeauftragten stellt – auch in diesem Angebot gerecht werden.

Der gemeinsame Dialog, unter all den Fachkräften, darf sich fortan auf Augenhöhe und in geschützten „Online-Räumen“ entfalten. Im Rahmen der Falleingaben lassen sich die wertvollen fachlichen Synergien bestens nutzen und damit hilfreiche Spuren in den Hilfeprozessen der jungen Betreuten legen. Aus dem gemeinsamen Erfahrungsschatz dürfen wir koordiniert und wirkungsvoll voneinander und miteinander lernen, einander ermutigen und dadurch persönliches Wachstum bewirken.